manager-magazin.de, 18.07.2023
Lesedauer 4:30 Minuten

Wohin steuert Vanmoof nach der Pleite?

Hoch gehypt, tief gefallen: Die Pleite von Vanmoof versetzt die Fahrradindustrie in Aufruhr. Ein Käufer ist laut Experten nicht unmittelbar in Sicht – die Vielzahl von hausgemachten Problemen könnte einen Neustart erschweren.

Es hatte sich abgezeichnet und ging dann doch schneller als gedacht: Der einst gefeierte niederländische Fahrradhersteller Vanmoof, ehemals das höchstfinanzierte E-Bike-Start-up der Welt, ist pleite. Am Dienstag musste es für den niederländischen Teil des Unternehmens Insolvenz anmelden. Wenige Tage zuvor hatten die Amsterdamer Richter Vanmoof noch einen zweimonatigen Zahlungsaufschub eingeräumt. Offenbar aber stellte sich die Lage bei dem E-Bike-Hersteller prekärer dar als gedacht. Die Branche reagiert geschockt. "Wahnsinn, dass das so schnell ging", sagt ein Branchenkenner im Gespräch mit manager magazin.

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Ein Vanmoof-Rad ist in hohem Maße auch ein digitales Produkt. Ohne die hauseigene App, die wichtige Funktionen wie das Entsperren des Bikes steuert, und ohne Zugriff auf die Server wäre das Fahrrad wertlos. "Wenn hier keine Unterstützung seitens Vanmoof mehr kommt, Server abgeschaltet werden, geht bald gar nichts mehr", sagt Dirk Zedler (60) vom Institut für Fahrradtechnik und -Sicherheit. Gesicherter Softwaresupport sei daher das A und O für den Fortbestand der Marke.

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Anteil eigener Produkte ist zu hoch

Einig sind sich die Branchenexperten, dass ein Neustart nötig sei: Wer Vanmoof jetzt übernehme, sagt einer, müsse "auf Produktebene komplett neu anfangen", bei den Antrieben auf Marken wie Bosch, Bafang oder Mahle setzen und die Strategie der proprietären Teile über Bord werfen. "Erst dann ist eine Akzeptanz beim Einzelhandelspartner zu erwarten." Auch Experte Zedler vom Institut für Fahrradtechnik ist überzeugt: Der hohe Anteil an selbst designten Produkten verhindere jegliche Reparaturmöglichkeit im Fachhandel.

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Foto: Annette Riedl / dpa

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