Im Gegensatz zur Autobranche, wo Rückrufe üblich sind, meiden dies viele Hersteller in der Fahrradwelt, wie der Teufel das Weihwasser. Weil viele Firmen keine Versicherung für solche Fälle haben, fürchten sie, an den Kosten und dem Imageverlust Konkurs zu gehen. Deshalb setzen solche Firmen auf das Prinzip Hoffnung. Das ist meines Erachtens dennoch falsch. Bei einem schweren Schadensfall können die Kosten ins unermessliche steigen und die Glaubwürdigkeit leidet viel mehr als bei einem Rückruf. Dass es anders geht, zeigten unlängst mehrere renommierte Hersteller wie beispielsweise Giant, Cannondale, Magura oder Mavic. Es sind die, welche sich nicht nur durch eine starke Präsenz am Markt auszeichnen, sondern auch durch hohe Ansprüche an Qualität und Sicherheit. Fehler machen praktisch alle Hersteller. Diejenigen, die zurückrufen, sind deshalb entgegen der häufig vertretenen Ansicht in der Fahrradszene nicht unfähig, sondern sie haben die Sicherheit und Gesundheit ihrer Kunden im Blick.
Ride Business, 03/2009
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