Was fürchten Rennradfahrer mehr als eine 18%ige Steigung, die geradewegs in den Himmel weist? Die darauffolgende Abfahrt durch ungezählte Serpentinen - vor allem wenn's regnet! Das Anbremsen jeder Kurve wird zum Lotteriespiel: Reicht der Bremsweg aus, sind die Felgenflanken rechtzeitig trocken gebremst, setzt die Verzögerung kontrolliert ein? Meist helfen viel Erfahrung und entsprechende Vorsicht dabei, solche Situationen zu meistern - aber auch versierte Rennradfahrer kennen das Problem stark wechselnden Bremsverhaltens. Genau genommen ist dies eine Unart, die so bei keinem anderen Verkehrsmittel akzeptiert wird. Man stelle sich vor, bei Autos und Motorrädern würde sich im Regen der Bremsweg vervielfachen, weil das Bremssystem nur ungenügend auf die wechselnden Anforderungen von Witterung und Straßenzustand vorbereitet ist.
TOUR 02/1996
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